Der Große Basar in Istanbul

Der Große Basar in Istanbul

Der Große Basar passt perfekt zu Istanbul: Genau wie die Metropole am Bosporus ist auch der Basar bunt, laut, lebendig und riesengroß. Im Laufe seiner langen Geschichte ist er kontinuierlich gewachsen, hat sich im Kern aber seinen Charme, seine Traditionen und den Zauber des Orients bewahrt.

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Kein Wunder also, dass der Große Basar nicht nur zum Bummeln und Einkaufen einlädt, sondern als Sehenswürdigkeit und Attraktion für sich bei einem Istanbul-Besuch unbedingt auf dem Programm stehen sollte.

Der Große Basar in Istanbul

Der Große Basar, der auch Grand Bazaar genannt wird, entstand 1462 im Auftrag von Sultan Mehmet II. Nachdem der Sultan Konstantinopel erobert hatte, ließ er den Kuppelbau in der Nähe des alten Palastes errichten. Die überdachte Markthalle mit ihren bemalten Kuppeln gab dem Basar den Namen Kapali Çarsi, was ins Deutsche übersetzt soviel wie gedeckter oder überdachter Markt bedeutet. Dabei bestand der Große Markt zunächst aus nur einem Gebäude. Dicke Mauern und eiserne Tore vermittelten den Kaufleuten und Händlern ein gutes und sicheres Gefühl.

Dies war insofern sehr wichtig, als dass ursprünglich hier nur feinste Stoffe, Edelsteine, wertvolle Antiquitäten, Kunstobjekte und andere Kostbarkeiten, aber auch Gold und Devisen gehandelt wurden. Recht schnell entwickelte sich der Große Basar so nicht nur zu einem bedeutsamen Handelszentrum, sondern auch zu einem wichtigen gesellschaftlichen Treffpunkt.

Wenige Jahre später ließ der Sultan eine zweite Markthalle bauen. Im Laufe der Zeit siedelten sich dann in den beiden Markthallen und um sie herum immer mehr Läden und Geschäfte an. Das gewissermaßen älteste Kaufhaus Istanbul wuchs so stetig und entwickelte sich zu einer kleinen Stadt in der Stadt. Heute erstreckt sich der Große Basar über eine Fläche von weit über 30.000 Quadratmeter.

Schätzungsweise rund 4.000 Geschäfte bieten ihre Waren in dem einzigartigen Labyrinth aus Straßen und unzähligen kleinen Gassen feil. Zwischen den Läden finden sich eine Post, Banken und Moscheen, während hübsche Brunnen, Cafés und Restaurants zu einer Verschnaufpause einladen. Jeden Tag schiebt sich ein Besucherstrom aus etwa einer halben Millionen Besuchern, Touristen wie Einheimischen, durch die Marktstraßen.

Das Warenangebot auf dem Großen Basar

Während früher nur hochwertigste Güter auf dem Großen Basar gehandelt wurden, ist heute eigentlich alles zu haben, was das Herz begehrt. Das Angebot reicht von typischen Touristensouvenirs über Kitsch und Nippes bis hin zu kostbaren Antiquitäten und von edlen Teppichen über hochwertige Lederwaren und eleganten Schmuck bis hin zu kostengünstiger Kleidung, Haushaltswaren, Deko und Süßigkeiten.

So mancher Tourist mag von den vielen Waren und dem bunten, lebhaften Treiben im ersten Moment fast erschlagen sein. Trotzdem lohnt es sich, sich durch das Gassengewirr zu arbeiten. Während an den Ein- und Ausgängen hauptsächlich typische Touristenläden angesiedelt sind, entfaltet sich im Inneren das wahre Flair eines orientalischen Basars.

In unscheinbaren Hinterhöfen, in versteckten Gassen oder auf provisorisch gebauten Dachterrassen trifft der Besucher auf Händler, die sich die Wartezeit auf Kunden mit einer Partie Backgammon oder einer Tasse Tee und einem entspannten Plausch mit ihren Kollegen vertreiben. Ehrliches Interesse an ihren Waren wird mit typisch orientalischer Gastfreundlichkeit belohnt.

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Das Einkaufen auf dem Großen Basar

Mehrere Feuer und Erdbeben, aber auch die konstant gestiegene Größe haben den Großen Basar im Laufe seiner jahrhundertealten Geschichte verändert. Trotzdem ist er auch heute noch das einmalige und malerische Labyrinth aus Straßen und Gassen geblieben.

Für ein kleines bisschen Orientierung sorgt indes die Anordnung der Geschäfte, denn sie sind traditionell nach Branchen sortiert. So gehört eine Straße beispielsweise den Teppichhändlern, während in anderen Straßen vorrangig mit Schmuck, Leder, Antiquitäten oder Stoffen gehandelt wird.

Vor allem diejenigen, die sich das erste Mal auf Shoppingtour begeben,
sollten aber unbedingt zwei grundlegende Tipps beherzigen:

1. Handeln!

Auf dem Großen Basar gehört das Feilschen um die Preise zum guten Ton. Aus diesem Grund nennen die Händler zunächst Preise, die höher angesetzt sind, als das, was sie tatsächlich für ihre Ware haben möchten. Der Besucher sollte sich also auf das Handeln einlassen und einen deutlich niedrigeren Preis nennen, um sich dann am Ende irgendwo in der Mitte mit dem Händler zu treffen. Zudem sollte der Mann die Preisverhandlungen übernehmen.

Dies hat nichts damit zu tun, dass die Gleichberechtigung auf dem Großen Markt noch nicht angekommen wäre oder Frauen nicht als vollwertige Geschäftspartner gesehen würden. Es geht hier einfach nur um eine althergebrachte Tradition. Oft wird ein Besucher vom Händler zu einer Tasse Tee eingeladen werden, die in den Laden gebracht wird.

Diese Einladung kann und sollte der Besucher annehmen. Während der Tee getrunken wird, sollte er sich dann aber darauf beschränken, sich eventuell noch weitere Waren anzusehen oder etwas Smalltalk zu betreiben. Die Preisverhandlungen werden erst geführt oder wiederaufgenommen, wenn der Tee ausgetrunken ist. Alles andere wäre sehr unhöflich.

2. Wunschobjekt besser gleich kaufen.

Hat der Besucher etwas entdeckt, das ihm besonders gut gefällt und das er gerne haben möchte, sollte er es besser gleich kaufen. Dafür gibt es zwei Gründe. Der erste Grund ist, dass es wenig Sinn macht, Preise vergleichen zu wollen. Die endgültigen Preise werden ohnehin erst noch ausgehandelt.

Der zweite Grund ist, dass es schwierig bis unmöglich sein dürfte, das Geschäft später wiederzufinden, wenn der Besucher erst einmal tiefer in das Gassenlabyrinth vorgedrungen ist. Das Angebot als solches ist zwar recht ähnlich, aber meist scheint es das ausgewählte Wunschobjekt in exakt dieser Form tatsächlich nur ein einziges Mal auf dem gesamten Markt zu geben.

Der Große Basar hat von Montag bis Samstag jeweils von 8:30 bis 19 Uhr geöffnet, sonntags bleiben die Tore geschlossen. Wer einkaufen möchte, sollte er aber im Hinterkopf behalten, dass er Waren nur bis zu einem Wert von 430 Euro zollfrei nach Deutschland einführen darf.

Haben die Einkäufe einen höheren Wert, werden Einfuhrabgaben fällig. Viele Souvenirs und Textilien sind übrigens in den Geschäften außerhalb des Großen Basars, etwa auf den Haupteinkaufsstraßen und um den Galata-Turm herum, kostengünstiger zu haben.

Dies liegt einfach daran, dass der Große Basar eben ein Touristenmagnet ist und die Preise allein schon deshalb ein bisschen höher angesetzt sind. Wer nach dem Besuch des Großen Basars noch immer nicht genug hat, kann zum Ägyptischen Basar spazieren. Er ist nicht weit entfernt und bietet sich unter anderem an, um den heimischen Vorrat an Gewürzen aufzufüllen. Außerdem lohnt sich ein Besuch der Süleymaniye-Moschee, die vom Großen Basar aus ebenfalls bequem zu Fuß zu erreichen ist.

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Emine Gülcan - offizielle Immobilienmaklerin in Istanbul und Marmaris, Ali Tiyekli Immobilienmakler, Malek Sahouri - Reiseblogger, Mehmet Keskin -Rechtsberater und Christian Gülcan - Gründer EG Istanbul Service, (Vermittler in D-A-CH, Unternehmer und Redakteur dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes zu den Immobilienerwerb in Istanbul bzw. in der Türkei, geben viele wertvolle Immobilien-Tipps und Reiseinformationen für die Region.

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