Reisen in der Schwangerschaft – Infos und Hinweise, 2. Teil
Obwohl die Vorfreude auf das Baby groß ist, haben viele werdende Mütter den Wunsch, sich vor der Geburt noch einmal richtig zu erholen und die Kraftreserven aufzufüllen. Viele Paare wünschen sich ein paar letzte Tage in trauter Zweisamkeit. Außerdem müssen einige Frauen trotz Schwangerschaft beruflich reisen. Allerdings steht oft auch die Sorge im Raum, dass Reisen in der Schwangerschaft zu anstrengend oder sogar gefährlich sein könnten.
Tatsächlich gibt es keinen Grund, wegen der Schwangerschaft auf einen Urlaub zu verzichten. Solange es Mutter und Kind gut geht, ist nichts dagegen einzuwenden, wegzufahren. Trotzdem sollten ein paar Dinge beachtet werden.
In einem zweiteiligen Beitrag haben wir hilfreiche Infos und Hinweise rund um Reisen in der Schwangerschaft zusammengestellt. Dabei haben wir im 1. Teil beantwortet, wann der beste Zeitpunkt für eine Reise ist, wann besser darauf verzichtet werden sollte und welche Ziele sich eignen.
Hier ist der 2. Teil!:
Inhalt
Was gilt für Flugreisen in der Schwangerschaft?
Ein Urlaub in der Türkei geht meist mit einem Flug einher. Dabei schadet das Fliegen dem ungeborenen Kind in aller Regel nicht. Trotzdem sollten es in der Schwangerschaft nicht zu viele Flugreisen werden. Ungünstig sind außerdem Langstreckenflüge.
Denn durch das lange Sitzen steigt das Thromboserisiko. Mit einer durchschnittlichen Flugdauer von drei bis dreieinhalb Stunden ist ein Flug in die Türkei aber kein Problem.
Viele Frauen machen sich bei Flügen in der Schwangerschaft Sorgen wegen einer möglichen Strahlenbelastung für das Kind. Diese Bedenken sind unbegründet. Die Höhenstrahlung im Flugzeug ist zwar höher als auf der Erde. Aber die Dosis ist so gering, dass sie die Gesundheit nicht schädigt.
Auch der minimal niedrigere Sauerstoffdruck an Bord stellt für die meisten Schwangerschaften kein Risiko dar.
Während der Schwangerschaft in Urlaub zu fliegen, ist also gut möglich und weder für die Schwangere noch für das Baby gefährlich.
Doch damit die Reise vom ersten Moment an angenehm und entspannt verläuft, haben wir ein paar Tipps:
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Vor der Reiseplanung und vor Antritt der Reise ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen. Der Frauenarzt kann auch einschätzen, ob Kompressionsstrümpfe getragen werden sollten.
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Bei der Buchung sollte angegeben werden, dass eine Schwangerschaft besteht. Die meisten Fluggesellschaften raten, ab der 28. Woche ein ärztliches Attest einzuholen. Dieses sollte den Geburtstermin und die Reisefähigkeit bestätigen. Ab der 34. Schwangerschaftswoche ist bei den Airlines eine Beförderung in aller Regel ausgeschlossen. Das Transportverbot gilt, weil das Risiko für eine Geburt an Bord zu hoch ist.
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Damit der Reisetag nicht zu stressig wird, sollte für die Fahrt zum Flughafen, das Einchecken und die Sicherheitskontrollen genug Zeit eingeplant werden. Wer sich vorab informiert, zu welchem Gate er muss, erspart sich mühsames Suchen.
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Die Schwangere sollte lockere Kleidung und bequeme Schuhe wählen. Ein kuscheliger Schal, eine gemütliche Strickjacke und eine Nackenrolle tragen zusätzlich zur Entspannung bei.
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Bei fast allen Fluggesellschaften ist es möglich, spezielle Sitzplätze zu buchen. Auch wenn dafür mitunter ein Aufpreis fällig wird, kann es deutlich bequemer sein, mehr Beinfreiheit und mehr Abstand zum Nachbarn zu haben. Außerdem sollten sich Schwangere lieber für einen Gangplatz entscheiden. Im Unterschied zu einem Fenster- oder Mittelplatz ist hier mehr Beinfreiheit gegeben und es ist jederzeit möglich, aufzustehen und zum Beispiel zur Toilette zu gehen.
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Eine Flugdauer von gut drei Stunden in die Türkei ist zwar nicht allzu lang. Trotzdem kann es angenehm sein, zwischendurch aufzustehen, um die Durchblutung anzukurbeln. Einige Dehnübungen lassen sich aber auch im Sitzen ausführen.
Ins Handgepäck gehören der Mutterpass, alle wichtigen ärztlichen Unterlagen, Medikamente, die Kontaktdaten des Gynäkologen und, sofern vorhanden, der Nachweis über eine Reisekrankenversicherung. Wer zu Heißhungerattacken neigt, sollte außerdem ein paar Snacks einpacken.
Was sollte bei längeren Bus- und Autofahrten beachtet werden?
Vom Flughafen aus geht es meistens mit dem Bus oder Auto ins Hotel. Gegen solche Fahrten ist natürlich nichts einzuwenden. Allerdings sind sehr lange Fahrten in der Schwangerschaft eher ungünstig, weil die Blutzirkulation in den Beinen durch das Sitzen eingeschränkt ist.
Wir empfehlen deshalb, schon bei der Buchung darauf zu achten, dass der Transfer ins Hotel nicht zu lange dauert.
Im Unterschied zum Fliegen gibt es bei Bus- und Autoreisen keine offiziellen Beschränkungen, die die werdende Mutter einhalten muss. Gleiches gilt für Zugfahrten. Diese Verkehrsmittel können theoretisch bis kurz vor der Entbindung genutzt werden. Möchte die Schwangere das Urlaubsland erkunden und fühlt sie sich fit, kann sie ruhig den einen oder anderen Ausflug planen.
Wichtig ist nur, folgende Dinge zu berücksichtigen:
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Grundsätzlich sollte das Ausflugsprogramm nicht zu anstrengend sein. Etwas Sightseeing oder ein gemütlicher Bummel durch die Stadt gehen völlig in Ordnung. Große körperliche Anstrengungen sollten aber vermieden werden.
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Im Auto oder Bus ist es wichtig, sich richtig anzuschnallen. Der Dreipunktgurt sollte über der Brust und unterhalb des Bauches verlaufen. Außerdem darf er nicht zu locker sitzen. Auf diese Weise kann der Gurt Mutter und Kind am besten schützen.
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Sollte es zu einem Verkehrsunfall kommen, sollte sich die Schwangere immer ärztlich untersuchen lassen. Das gilt auch dann, wenn sie keine offensichtlichen Verletzungen davongetragen hat. Der Sicherheitscheck schließt die Gefahr aus, dass sich die Plazenta ablöst.
Ansonsten ist Achtsamkeit das entscheidende Stichwort. Wichtig ist, auf den Körper zu hören und sich nicht zu viel zuzumuten. Statt Stress und Anstrengung sind Erholung, Entspannung und Spaß angesagt. So hat der letzte Urlaub ohne Baby die Chance, ein voller Erfolg zu werden.
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