Wie viel Trinkgeld ist in der Türkei üblich?
Es gibt Länder, in denen es eher unüblich ist, Trinkgeld zu geben. Das gilt vor allem dort, wo ein Service-Entgelt bereits im Preis enthalten ist. Da der Reisende hier den Service schon über den regulären Preis bezahlt, wird ein zusätzliches Trinkgeld nicht erwartet.
In anderen Ländern gehört es zum guten Ton, einen krummen Betrag durch ein Trinkgeld aufzurunden. Das Trinkgeld gilt dann gleichzeitig als Ausdruck dafür, dass der Kunde oder Gast mit dem Service und den Leistungen zufrieden war.
Zwar ist auch in diesen Ländern ein Trinkgeld immer freiwillig. Deshalb bleibt es dem Reisenden selbst überlassen, ob und wie viel Trinkgeld er gibt. Trotzdem existieren gewisse Faustregeln. Doch sie können je nach Land recht unterschiedlich sein.
Damit stellt sich die Frage, wie es eigentlich in der Türkei mit dem Trinkgeld aussieht. Ist hier ein Trinkgeld üblich? Und wenn ja, wo und in welcher Höhe?
Solchen Fragen gehen wir in diesem Beitrag nach:
Inhalt
Ist es in der Türkei üblich, ein Trinkgeld zu geben?
In der Türkei ist es fast überall üblich, ein Trinkgeld zu geben.
Eine der wenigen Ausnahmen ist beim Einkaufen auf dem Basar. Kauft der Reisende auf dem Basar ein, feilscht er mit dem Händler um den Preis. Ist dann ein Preis ausgemacht, erwartet der Händler nicht, dass der Reisende zusätzlich dazu ein Trinkgeld gibt.
Selbst dann nicht, wenn der ausgemachte Preis ein krummer Betrag ist. Und auch wenn der Händler einen Tee, einen Raki oder ein anderes Getränk spendiert hat, geht er nicht von einem Trinkgeld dafür aus. Das Spendieren des Getränks ist vielmehr eine nette und gastfreundliche Geste, die für eine angenehme Atmosphäre sorgen soll.
In einem normalen Geschäft, zum Beispiel einem Supermarkt oder einer Boutique mit Festpreisen, ist ein Trinkgeld unüblich.
Hier ist es genauso wie in Deutschland:
War der Reisende mit dem Service überaus zufrieden, kann er einen kleinen Betrag für die Kaffeekasse spendieren. Erwartet wird das aber nicht.
Wie viel Trinkgeld ist in der Türkei üblich?
Abgesehen vom Basar und normalen Laden ist also an vielen anderen Stellen ein Trinkgeld durchaus angebracht. Wie hoch es ausfallen sollte, hängt von der jeweiligen Situation ab:
Beim Transfer vom Flughafen zum Hotel
Hat der Reisende einen Transfer vom Flughafen zum Hotel gebucht, steht am Eingang des Busses meist ein kleiner Korb. Üblich ist, beim Aussteigen ein bis zwei Euro hineinzuwerfen. Bezahlt der Reisende den Transfer beim Fahrer, sollte er den Preis aufrunden.
Hilft der Busfahrer dem Reisenden am Flughafen oder im Hotel mit seinem Gepäck, ist dafür ebenfalls ein Trinkgeld angemessen. Dabei gilt als Faustregel, dass der Reisende pro Gepäckstück einen Euro spendieren sollte.
Im Hotel
Im Hotel ergibt sich die erste Gelegenheit für ein Trinkgeld oft direkt bei der Ankunft. Bringt ein Gepäckträger die Koffer und Taschen des Reisenden ins Zimmer, ist es nämlich üblich, diesen Service mit einem Euro pro Gepäckstück zu honorieren. In Hotels der gehobenen Klasse kann das Trinkgeld auch höher ausfallen.
Ist der Reisende mit dem Zimmerservice zufrieden, freuen sich die Zimmermädchen über eine kleine Aufmerksamkeit. Dabei kann der Reisende zwischendurch ein, zwei Euro auf dem Kopfkissen hinterlassen oder dem Zimmermädchen etwas Geld direkt in die Hand geben.
Die andere Möglichkeit ist, dass er bei seiner Abreise einen bestimmten Betrag hinlegt. Je nach Hotelklasse und Dauer des Aufenthalts sind fünf oder zehn Euro durchaus angemessen.
Auch den Kellnern und dem Barkeeper kann der Reisende ein Trinkgeld zukommen lassen. Ob er das während des Aufenthalts oder bei der Abreise macht, bleibt ihm überlassen. Vor allem in einem All-Inclusive-Hotel ist ein Trinkgeld zwar kein Muss.
Zumal der Reisende hier die Speisen und Getränke schon vorab bezahlt hat. Eine willkommene Geste ist ein Trinkgeld aber trotzdem.
Die andere Möglichkeit ist, dass der Reisende etwas Geld in die sogenannte Tip Box wirft. Das Geld aus der Trinkgeld-Box wird auf das gesamte Personal verteilt. Neben den Kellnern hat so auch das Küchenpersonal die Chance auf einen kleinen Zusatzverdienst.
Im Restaurant
Kellner verdienen recht wenig. Deshalb machen die Trinkgelder einen wichtigen Teil ihres Einkommens aus. In Restaurants beläuft sich ein normales und übliches Trinkgeld auf etwa zehn Prozent.
Der Reisende macht alles richtig, wenn er auf den Rechnungsbetrag die zehn Prozent als Trinkgeld aufschlägt und den Betrag dann aufrundet. In Bars, Cafés und Nachtclubs werden ebenfalls gut zehn Prozent Trinkgeld gegeben.
Bei Ausflügen
Unternimmt der Reisende einen Ausflug, steht im Reisebus oft ein Körbchen. War der Gast zufrieden, kann er hier einpaar Euro oder Lira hineintun. Allerdings ist es nicht immer so, dass sich der Busfahrer und der Reiseleiter das Geld teilen.
Möchte der Reisende sichergehen, dass beide etwas bekommen, kann er beim Aussteigen und Verabschieden natürlich jedem einen kleinen Betrag in die Hand drücken.
Bei Taxifahrten
Taxifahrer erwarten dann ein Trinkgeld, wenn sie mit dem Gepäck behilflich sind. Hier gilt dann wieder als Faustregel, dass pro Gepäckstück ein Euro angemessen ist. Ansonsten kann der Reisende die Leistung des Taxifahrers honorieren, indem er den Preis für die Taxifahrt aufrundet.
An Essensständen
Schlendert der Reisende durch Istanbul, wird er sich bestimmt hier und da einen kleinen Snack gönnen. Das kann zum Beispiel ein Simit, ein Fischbrötchen oder auch ein Eis sein.
Die Preise an den Essensständen sind meist gerade Beträge. Ein Simit etwa kostet auf Istanbuler Straßen einen oder zwei Lira.
Der Verkäufer erwartet nicht, dass der Reisende mehr bezahlt. Trotzdem freut er sich über einen kleinen Bonus. Denn Straßenverkäufer verdienen nicht viel.
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