Sehenswürdigkeiten von Istanbul
Manchmal wird Istanbul liebevoll die vergessene Schöne genannt. In der Tat wirkt die Stadt, die 2010 Kulturhauptstadt war, ein wenig so, als hätte sie viele Jahre lang im Dornröschenschlaf gelegen, um nun wieder zu erwachen. Gleichzeitig vereinen sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Tradition und Moderne in kaum einer anderen Stadt so harmonisch und beeindruckend miteinander wie in Istanbul.
Der Bosporus teilt Istanbul in zwei Teile und ist zugleich die Verbindung zwischen dem Schwarzen Meer und dem Marmarameer. Im Westen der Türkei gelegen, ist das einstige Konstantinopel die einzige Stadt der Welt, die sich über zwei Kontinente erstreckt. Allein dies ist schon Grund genug, die Metropole zu besuchen.
Aber natürlich hat Istanbul, nicht zuletzt wegen seiner sehr langen und bewegten Geschichte, auch jede Menge Sehenswürdigkeiten und überaus interessante Ecken zu bieten.
Ein paar der schönsten Sehenswürdigkeiten von Istanbul,
die unbedingt auf dem Programm stehen sollten, stellt die folgende Übersicht vor:
Inhalt
Ayasofya – die Hagia Sophia
Die Hagia Sophia ist nicht nur eines der Wahrzeichen von Istanbul, sondern gehört zweifelsohne zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Metropole. Justinian I., römischer Kaiser und zugleich Bauherr, wollte sich den Traum vom schönsten und prächtigsten Bauwerk weltweit erfüllen.
Also ließ er die Kirche, die später zur Krönungskirche der Kaiser wurde, im 6. Jahrhundert erbauen. Mit der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen wurde die christliche Kirche dann im Auftrag von Sultan Mehmed II. zu einer Moschee. Der Sultan war sich der Kostbarkeit der christlichen Symbole aber durchaus bewusst und so ließ er sie auch nicht zerstören, sondern lediglich durch muslimische Symbole verdecken.
Außerdem wurde die Hagia Sophia um vier Minarette erweitert. Seit 1985 ist das Bauwerk mit seiner 56 Meter hohen, im Durchmesser 31 Meter großen Kuppel Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Heutige Architekten fragen sich übrigens noch immer, wie ein solches Bauwerk seinerzeit überhaupt errichtet werden konnte.
Galata Kulesi – der Galata-Turm
Der Galata-Turm befindet sich in Beyoglu und ist mit seinen rund 67 Metern Höhe zugleich auch das höchste Gebäude dieses Stadtteils. Früher war der Turm die Hauptbastion der genuesischen Siedlung Galata und kennzeichnete deren nördliches Ende. Nachdem die Osmanen 1453 Istanbul erobert hatten, wurde der Turm teilweise zerstört, recht schnell aber wieder aufgebaut.
Ab dem 16. Jahrhundert war der Galata-Turm ein Wachturm, später und bis in die 1960er-Jahre hinein diente er als Feuerwache. Heute ist das Gebäude, das das Nordufer des Goldenen Horns prägt, eine sehr beliebte Aussichtsplattform.
Wer den Blick über die Stadt noch ein wenig länger genießen möchte, findet in den beiden Ebenen im Obergeschoss gastronomische Angebote.
Sultanahmet Camii – die Blaue Mosche
Sultan Ahmet I. beauftragte den Architekturschüler Mehmet Aga mit der heutigen Hauptmoschee Istanbuls und wurde so zum Namensgeber des Gotteshauses. 1609 begann der Bau des prächtigen Bauwerks und dauerte sieben Jahre lang. Die Sultanahmet Moschee ist zugegebenermaßen ein Abbild der Hauptmoschee in Mekka.
Trotzdem ist die Moschee mit ihren sechs Minaretten, der 43 Meter hohen Hauptkuppel und ihren 260 Fenstern ein echtes Meisterwerk und gilt als die Schönste aller osmanischen Moscheen. Sultan Ahment I. selbst konnte sich jedoch nur ein Jahr lang am Anblick des prächtigen Bauwerks erfreuen, denn er fand schon 1617 seine letzte Ruhestätte im Mausoleum der Moschee.
Ihren Beinamen Blaue Moschee verdankt das Gotteshaus übrigens den blauen Iznik-Fliesen, die zu Tausenden das Innere der Moschee zieren.
Topkapi-Sarayi – der Topkapi Palast
Jahrhunderte lang war der Topkapi Palast, der auf der Landspitze zwischen dem Goldenen Horn und dem Marmarameer errichtet ist, der Wohn- und Regierungssitz der herrschenden Sultane. Nach türkischer Tradition gehören mehrere Gebäude und ein großer Garten zu dem Prachtbau, der sich über eine Fläche von über 69 Hektar erstreckt.
Dabei teilt sich der Palast in vier Höfe. Während der erste Hof hauptsächlich die Wohnungen der Angestellten enthielt und mit seinem parkähnlichen Platz Schauplatz regelmäßiger Paraden war, waren im zweiten Hof die Palastküche und die Räumlichkeiten der Lanzenträger untergebracht. Der Thronsaal und die Palastschule befanden sich im dritten Hof, weshalb dieser auch nur betreten werden durfte, wenn der Sultan dies erlaubt hatte.
Der vierte, in Terrassen angelegte Hof beherbergte Parks und Gärten. Heute ist der Topkapi-Palast ein Museum und lädt zu einer Reise in die Vergangenheit ein.
Istklal Caddesi und Kapali Carsi –
die Istiklal-Straße und der Große Basar
Für Shopping-Fans gibt es zwei wichtige Ziele in Istanbul. Eines davon ist die Istikal-Straße im Stadtteil Beyoglu. Die Straße, die auch Unabhängigkeitsstraße genannt wird und früher die Straße der Botschaften war, erstreckt sich über eine Länge von drei Kilometern vom Taksim-Platz bis zum Tünel-Platz.
Auf der Einkaufsmeile reihen sich unzählige Geschäfte nationaler Anbieter und internationaler Labels aneinander und vom traditionellen Kunsthandwerk über preiswerte Ware aus allen Bereichen bis hin zu Luxusprodukten gibt es praktisch nichts, was es hier nicht gibt. Das zweite Ziel ist der Große Basar.
In Istanbul gibt es zwar unzählige Basare, Märkte und auch moderne Shopping-Malls. Dem Großen Basar mit seiner über 500 Jahre alten Geschichte kann aber nichts davon das Wasser reichen. Der Anblick des gigantischen Warenangebots, das Glitzern und Funkeln an allen Ecken und die unzähligen Gassen lassen sich den Besucher tatsächlich wie einem Märchen aus 1001 Nacht fühlen.
Yildiz Parki – der Stern-Park
Der Yildiz Parki, zu Deutsch Stern-Park, ist der größte Park in Istanbul. Hinter dem Ciragan-Palast an den Hängen des Bosporusufers auf der europäischen Seite gelegen, beherbergt der Park unter anderem den Yildiz-Palast, mehrere Sultansvillen, eine Moschee, ein Opernhaus und eine Porzellan-Manufaktur.
Hinzu kommen sattgrüne Wiesen, die zum Picknick einladen, sowie unzählige Bäume, Sträucher und herrlich blühende Blumen. Wer sich also einmal wie ein echter Sultan fühlen möchte, der genüsslich durch seine Anlagen schlendert, sollte den Stern-Park besuchen.
Die Camlica-Hügel
Wer einen atemberaubenden Blick auf die Metropole genießen und gleichzeitig für einen kurzen Moment dem Trubel der Großstadt entfliehen möchte, sollte einen Ausflug auf die beiden Camlica-Hügel machen. Der große Camlica ist 262 Meter hoch und damit der höchste Punkt Istanbuls.
Zwar stehen hier diverse Fernsehmasten, aber die Aussicht auf die Skyline Istanbuls mit all ihren Türmen, Moscheen und modernen Glasbauten sowie dem Schwarzen Meer im Norden ist einfach unvergesslich. Auf beiden Hügeln laden außerdem kleine Cafés und grüne Wiesen zu einer gemütlichen Auszeit ein.
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