Der Einfluss der Inflationsrate auf den Türkeiurlaub

Der Einfluss der Inflationsrate auf den Türkeiurlaub

Die Türkei zählt zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen. Jedes Jahr reisen Millionen deutsche Touristinnen und Touristen in das Land, um ihren Urlaub an den langen Sandstränden zwischen Izmir und Alanya zu verbringen oder aufregende Tage in einer Metropole wie Istanbul zu erleben. Zu Beginn des vergangenen Jahres hatte die Tourismusbranche optimistisch auf das Reisejahr geschaut. Mitunter wurde sogar ein Rekordjahr für die Türkei vorhergesagt.

Der Einfluss der Inflationsrate auf den Türkeiurlaub

Denn die Touristenzahlen im ersten Quartal von 2023 waren hoch. Nachdem die Reiseeinschränkungen durch Corona weggefallen waren, besuchten nach Angaben des türkischen Ministeriums für Kultur und Tourismus gut 20 Prozent mehr Deutsche das Land als im gleichen Vorjahreszeitraum.

Dabei hatte es schon im Jahr 2022 mit fast sechs Millionen deutschen Besuchern einen neuen Rekordwert gegeben. Noch mehr Zuwachs gab es bei den Touristinnen und Touristen aus Russland und Bulgarien.

Trotzdem herrscht in der türkischen Tourismusbranche eine angespannte Stimmung. Im Sommer 2023 blieben die Besucherzahlen nämlich deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Doch was ist der Grund dafür?:

Die Inflationsrate führt zu höheren Preisen

Hoteliers und Gastronomen verorten das Problem in der Wirtschaftspolitik. Weil die Kosten für Personal, Lebensmittel und Renovierungen stetig steigen, hätten sie keine andere Wahl, als ihre Preise ebenfalls anzuheben. Doch für einige Touristen würde ein Urlaub in der Türkei dadurch schlichtweg zu teuer.

Tatsächlich hat die Inflationsrate der Türkei ein wildes Auf und Ab erlebt. Lag sie im Oktober 2022 bei knapp 85 Prozent, sank sie im Juni 2023 auf rund 38 Prozent, um nur einen Monat später wieder auf fast 48 Prozent zu klettern.

Entgegen der Hoffnung, die Inflation würde bis Jahresende auf 22 Prozent sinken, pendelte sich die Rate im Dezember 2023 bei knapp 65 Prozent ein. Und die Chefin der türkischen Zentralbank erklärte, dass mit einer Preisstabilität im Land wohl erst nach 2025 zu rechnen ist.

Die Türkei gehört schon seit Längerem zu den Ländern mit der weltweit höchsten Inflationsrate. Für ein Hotelzimmer in Antalya müssen Reisende im Durchschnitt rund 100 Euro pro Nacht einkalkulieren.

Damit hat sich der Preis im Vergleich zu 2022 um ein gutes Drittel erhöht. Der Durchschnittspreis für eine Hotelübernachtung in Istanbul liegt bei knapp 140 Euro und ist damit fast genauso hoch wie im europäischen Durchschnitt.

Das gute Preis-Leistungs-Verhältnis, das für viele Touristen ein ausschlaggebender Grund für einen Türkeiurlaub ist, gerät dadurch mächtig ins Wanken.

Weniger Urlauber wegen höherer Preise?

Auch wenn es inflationsbedingte Preissteigerungen gab, sehen Reiseveranstalter nach wie vor ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Das gilt vor allem für die Urlaubsorte an der türkischen Riviera.

Auch einen Einbruch der Buchungszahlen für die Türkei können die Reiseveranstalter eher nicht feststellen. Nur die durchschnittliche Reisedauer sei etwas kürzer als in den Vorjahren.

Die Nachfrage aus Deutschland hatte im Jahr 2023 mit einer sehr guten Frühbucher-Phase begonnen und später dann an Schwung verloren. Insgesamt waren die Reiseveranstalter aber zufrieden. Zumal im Sommer und Herbst die Nachfrage nach Last-Minute-Angeboten hoch war.

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Dass die Inflationsrate und die damit verbundenen Preissteigerungen Einfluss auf den Türkeiurlaub haben, lässt sich nicht wegdiskutieren. Aber auch in Deutschland herrscht Unsicherheit, die sich auf die Urlaubslaune und das Urlaubsbudget auswirkt.

Steigende Energiepreise und höhere Lebenshaltungskosten haben zur Folge, dass bei vielen Familien ein großer Urlaub einfach nicht drin ist. Dazu kommt der sorgenvolle Blick auf die vielen Krisenregionen und die Auswirkungen dieser Krisen.

Die schwache Lira sollte die Preise eigentlich senken

Der Sinkflug der türkischen Lira hält an. Derzeit beträgt der Gegenwert einer türkischen Lira gerade einmal 0,03 Euro, für einen Euro gibt es knapp 33 Lira (Stand 11. Januar 2024).

Eigentlich sollte die schwache Lira Urlaubern aus dem Euro-Raum eine Möglichkeit eröffnen, um Geld zu sparen. Für die meisten Touristenhochburgen gilt das aber nicht, denn die Preise dort haben deutlich angezogen.

Auch bei Pauschalreisen ist das Einsparpotenzial eher gering. Das liegt daran, dass die Reiseveranstalter ihre Preise oft schon weit im Voraus festlegen.

Für die Einheimischen vor Ort hat die schwache Lira in Kombination mit der hohen Inflationsrate zur Folge, dass sie den Gürtel enger schnallen müssen. Die Zahl der türkischen Urlauber ist deshalb gesunken und insgesamt wächst die Sorge, dass die Türkei als Urlaubsziel an Beliebtheit einbüßen könnte.

Um gegenzusteuern, sollten nach Ansicht der Reiseanbieter neue Wege in Betracht gezogen werden.

Ein Vorschlag ist, sich nicht mehr nur auf All-Inclusive-Angebote zu konzentrieren, sondern auch kostengünstigere Pakete zu schnüren. Reisende mit kleinerem Budget hätten dadurch die Möglichkeit, an bestimmten Punkten zu sparen und könnten besser mitentscheiden, wofür sie bezahlen.

Ein konkreter Ansatzpunkt wäre zum Beispiel, alkoholische Getränke aus Pauschalangeboten herauszunehmen oder zumindest auf Bier und Wein zu beschränken. Mit einer Sondersteuer von fast 50 Prozent sind alkoholische Getränke in der Türkei nämlich sehr teuer.

Fallen sie aus All-Inclusive-Paketen raus, könnte ein Pauschalurlaub um ungefähr sieben bis neun Prozent preiswerter angeboten werden.

Das könnte vor allem für Familien und diejenigen, die ohnehin keinen Alkohol trinken, attraktiv sein und die Nachfrage stärken.

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Emine Gülcan - offizielle Immobilienmaklerin in Istanbul und Marmaris, Ali Tiyekli Immobilienmakler, Malek Sahouri - Reiseblogger, Mehmet Keskin -Rechtsberater und Christian Gülcan - Gründer EG Istanbul Service, (Vermittler in D-A-CH, Unternehmer und Redakteur dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes zu den Immobilienerwerb in Istanbul bzw. in der Türkei, geben viele wertvolle Immobilien-Tipps und Reiseinformationen für die Region.

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