Reiseführer für Cesme, Teil 1
Cesme ist sowohl eine Halbinsel als auch eine Stadt an der türkischen Ägäis. Westlich von Izmir gelegen, punktet Cesme mit malerischen Sandstränden, verträumten Gassen und pittoresken Steinhäusern. Obwohl der Tourismus gut ausgebaut ist, gehört die Halbinsel unter deutschen Touristen zu den eher unbekannten Reisezielen. Dabei hat die Region viel zu bieten. In einem mehrteiligen Reiseführer stellen wir das exklusive Cesme vor!
Inhalt
Ein paar grundlegende Infos zu Cesme vorab
Die Halbinsel Cesme liegt an der türkischen Ägäis und westlich von der Vier-Millionen-Provinzhauptstadt Izmir. Sie ist das beliebteste Ausflugsziel der Einwohner von Izmir.
Auch Gäste aus Istanbul und allen anderen Teilen der Türkei, die das nötige Kleingeld haben, verbringen gerne ein paar Urlaubstage in Cesme. Das nötige Kleingeld deshalb, weil Cesme neben Bodrum zu den exklusivsten Reisezielen der Türkei gehört. Für internationale Touristen hingegen ist Cesme bislang eher ein Insidertipp.
Auf der Halbinsel gibt es die gleichnamige Stadt und die beiden Städte Alacati und Urla. Im Norden von Cesme gibt es mit Karaburun eine weitere Halbinsel. Hierhin verschlägt es nur sehr wenige Touristen, selbst türkischen Gästen ist Karaburun als Reiseziel oft kein Begriff.
Eines der Markenzeichen der Halbinsel Cesme sind die die hübschen Steinhäuser, die sich mit ihren farbenfrohen Türen und Fensterläden sowie den vielen bunten Blumen in kleinen, verwinkelten Gassen mit Kopfsteinpflaster aneinanderreihen.
Zahlreiche Kunstgalerien, familiengeführte Restaurants und gemütliche Cafés machen das Urlaubsidyll perfekt.
Der schönste Strand von Cesme ist der Ilica Beach. Er punktet nicht nur mit feinem, weißem Sand, sondern auch mit warmen Thermalquellen, die im Meer entspringen. Wassersportler kommen hier ebenfalls voll auf ihre Kosten. Denn am Strand weht fast ganzjährig Wind und schafft so optimale Bedingungen fürs Surfen und Segeln.
Cesme früher und heute
In der Antike war Cesme ein bedeutsamer Knotenpunkt an der Ägäisküste. Belege dafür sind die Ruinen von Erythrai und Smyrna, dem heutigen Izmir. Beide Städte hatten über das Römische Reich, das Byzantinische Reich und die Herrschaft der Genueser im Mittelalter hinweg große Handelshäfen.
Zu Zeiten des Osmanischen Reiches gehörte Cesme zu den wichtigsten Stützpunkten der osmanischen Flotte. Ein Ereignis, das Einzug in die Geschichtsbücher gefunden hat, ist die berühmte Seeschlacht vor Cesme. Die Schlacht trug die osmanische Flotte gegen Russland aus und musste dabei eine vernichtende Niederlage hinnehmen.
Der Balkankrieg Anfang der 1910er-Jahre führte dazu, dass sich viele Bewohner aus dem heutigen Montenegro in Cesme und Alacati ansiedelten. Trotzdem hatten die meisten Bewohner der Halbinsel griechische Wurzeln. Das änderte sich erst, als 1924 im Zuge des Austauschs viele Griechen in ihre Heimat zurückgingen und dafür Türken aus dem griechischen Veria nach Cesme zogen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Export von Weintrauben und Mastix, dem Harz des gleichnamigen Baumes, die Haupteinnahmequelle in Cesme. Mittlerweile bauen einige frühere Weinbauern zwar Wassermelonen an. Doch vor allem in der Gegend rund um Urla gibt es nach wie vor zahlreiche Weingüter.
Der Tourismus in Cesme nahm seinen Anfang, als Izmir zu einer Millionenstadt heranwuchs. Viele Bewohner der Provinzhauptstadt entdeckten die Halbinsel als Ausflugsziel für die Wochenenden. Nach und nach kamen dann Ferienhäuser, Ferienwohnungen, Pensionen und Hotels dazu. Inzwischen ist die Auswahl an Unterkünften und Gastronomie groß.
Trotzdem gibt es in Cesme kaum große Hotelanlagen, die All Inklusive anbieten. Vielmehr sind es kleinere Boutique-Hotels, Strandclubs und edle Restaurants, die das Angebot bestimmen. Aus diesem Grund gehört Cesme auch zu den exklusivsten Badeorten in der Türkei.
Die beste Reisezeit für Cesme
In Cesme herrscht mediterranes Klima. Es gibt im Schnitt 300 Sonnentage pro Jahr und an 330 Tagen weht eine mehr oder weniger sanfte Brise. Die Hauptreisezeit für Cesme beginnt im Mai und endet im Oktober.
Die meisten Urlauber zieht es in den Sommermonaten nach Cesme. In der Zeit zwischen Juni und September ist es tagsüber um die 30 Grad warm, es regnet so gut wie nie und das Meer lädt mit einer Temperatur um 25 Grad zum ausgiebigen Baden ein. Ein mildes Lüftchen an der Küste sorgt für die notwendige Abkühlung.
Die Badesaison startet aber schon im Mai. Bereits zu dieser Zeit klettert das Thermometer auf gute 25 Grad. Das Meer ist nur minimal kühler als im Sommer und mit einem bis zwei Regentagen pro Monat ist nicht zu befürchten, dass der Urlaub wortwörtlich ins Wasser fällt. Noch besser ist das Wetter aber im Oktober. Denn es bleibt ähnlich warm wie im Sommer und häufigerer Regen setzt erst Ende Oktober, Anfang November ein.
Doch auch der Winter lässt sich gut in Cesme verbringen. Anfangs waren es vor allem wohlhabende Türken aus Izmir, Istanbul und anderen Großstädten, die sich in Cesme niederließen. Inzwischen überwintern auch zunehmend mehr Gäste aus anderen europäischen Ländern hier.
Die Hotels haben darauf reagiert und bieten immer öfter Winteraufenthalte für Langzeiturlauber an. Mit Tagestemperaturen um die 20 Grad, Nächten, die kaum kühler sind als 10 Grad, und nur recht wenig Regen ist das Klima auch wesentlich angenehmer als im kalten Deutschland.
Allerdings geht es im Winter in Cesme ruhig zu. Sind im Sommer um die 400.000 Einwohner vor Ort, ist es im Winter gerade einmal ein Zehntel davon.
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