Sehenswerte Paläste in Istanbul
Historische Bauwerke, Moscheen und Kirchen, Brücken, Brunnen und Zisternen, Burgen, Türme, traditionelle Basare – die Liste an Sehenswürdigkeiten in Istanbul ist lang. Und wenn das Stichwort Palast oder Schloss fällt, denken die meisten sofort an den Topkapı Palast. Der Topkapı Palast ist zweifelsohne beeindruckend und ein Muss für den Istanbulbesucher. Doch er ist längst nicht der einzige Palast.
Hier sind fünf weitere, sehenswerte Paläste in Istanbul!
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Aynalı Kavak
Aynalı Kavak bedeutet übersetzt Spiegelespe. Und diesen Namen hat der Sommerpalast nicht umsonst erhalten. Direkt am Ufer des Goldenen Horns gelegen, war der Palast nämlich von zahlreichen Espen umgeben. Die Fassade des Gebäudes wiederum war mit vielen Spiegeln verziert, in denen sich die Blätter der Bäume spiegelten. Gebaut wurde der Sommerpalast unter Sultan Selim III., einem bedeutenden Musiker und großem Musikliebhaber.
Ihm ist es zu verdanken, dass der Palast von Anfang an ein wichtiger Treffpunkt für Komponisten und Musiker aus der ganzen Türkei war. Die Museumsleitung führt diese schöne Tradition bis heute fort. So finden im Sommer regelmäßig Konzerte im Schlossgarten statt, bei denen die Besucher türkischer Klassik lauschen können. Im Untergeschoss des Palastes ist ein Museum untergebracht, in dem alte türkische Musikinstrumente ausgestellt werden.
Manchmal kommen einige dieser Exponate auch bei den Schlosskonzerten zum Einsatz. Für Liebhaber klassischer Musik ist der Besuch des Sommerpalastes somit ein echtes Muss. Aber auch diejenigen, die sich an Geschichte, Architektur oder Interieur erfreuen, kommen auf ihre Kosten. Die riesigen Fenster und die hohe Kuppel sind nämlich genauso ein Augenschmaus wie die blauen Wände, die mit Gedichten berühmter Dichter in goldener Schrift verziert sind.
Der Palast kann täglich besichtigt werden. Montags und donnerstags ist das Museum aber geschlossen.
Beylerbeyi Palast
Der Beylerbeyi Palast wurde 1865 im Auftrag von Sultan Abdülaziz errichtet, die Bauleitung hatte der berühmte osmanische Architekt Sarkis Balyan. Mit seiner Fassade aus Marmor ist der Palast ein Zeugnis osmanischer Baukunst mit verspielten Elementen im Stil des Rokoko.
Der Sultan nutzte den Palast als Sommerresidenz und empfing dort auch namhafte Staatsgäste. Heute beherbergt der Palast ein Museum. Der Palast liegt eingebettet in einen Magnoliengarten nördlich der Bosporus Brücke am asiatischen Ufer der Stadt. Bei einer Fahrt über den Bosporus gehört das wunderschöne Bauwerk zu den echten Highlights.
Der Palast ist dienstags, mittwochs sowie freitags bis sonntags jeweils von 9 bis 15 Uhr geöffnet. Möchte der Besucher mehr über den Palast und dessen Geschichte erfahren, kann er während der Öffnungszeiten an einer Museumsführung teilnehmen.
Dolmabahçe Palast
Dolmabahçe war ursprünglich eine Bucht. Im Hafen lagen die Schiffe der osmanischen Flotte vor Anker. Gleichzeitig fanden in der Bucht aber auch verschiedene Veranstaltungen und Zeremonien statt. Im 17. Jahrhundert wurde in der Bucht dann ein königlicher Garten errichtet, in dem Sommerresidenzen und mehrere kleine Schlösser beherbergt waren.
Um einen Ort zu schaffen, an dem der damalige Sultan Ahment I. die Sommermonate angemessen verbringen konnte, wurde Dolmabahçe mit der Erde des benachbarten Hügels aufgeschüttet. So kam auch der Name zustande, denn Dolmabahçe bedeutet soviel wie aufgeschütteter Garten. Lange Zeit später, nämlich im Jahre 1843, begann unter Sultan Abdülmecit I. der Bau des prächtigen Dolmabahçe Palastes. Die Bauarbeiten dauerten 13 Jahre.
Nach der Fertigstellung bezogen die Verwaltung und das Militär des Osmanischen Reiches sowie tausende Einwohner Istanbuls die Neustadt. Die Regierung hingegen blieb im Topkapı Palast in der Altstadt. Nach dem Ende des Osmanischen Reiches und mit der Ausrufung der Türkischen Republik diente der Dolmabahçe Palast dem Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk zunächst als Regierungssitz.
Nach dem Umzug der Regierung nach Ankara blieb der Palast eine Residenz Atatürks. Hier erlag der Staatsgründer am 10. November 1938 auch seiner schweren Erkrankung und bis heute zeigt die Uhr in seinem Sterbezimmer den Todeszeitpunkt um genau 09:05 Uhr an. Heute ist der Dolmabahçe Palast ein Museum und zugleich ein Ort, an dem offizielle Anlässe wie Staatsbesuche stattfinden.
Der Gebäudekomplex, zu dem neben dem Palast unter anderem auch eine Moschee gehört, kann mit Ausnahme von Montag und Donnerstag täglich von 9 bis 16 Uhr besichtigt werden.
Küçüksu
Küçüksu ist ein kleines Schlösschen am Ufer des Bosporus. Errichtet wurde das zweistöckige Gebäude unter Sultan Abdülmecid I. Die Front des Schlösschens ist mit Reliefen aus Marmor verziert, die Elemente des Barock und des Rokoko miteinander verbinden. Küçüksu war seit jeher ein beliebtes Ausflugsziel. Die Besucher reisten mit Ruderbooten namens Kayık an und verbrachten den Tag mit Spaziergängen und Picknicks.
Übernachtungsmöglichkeiten gab es jedoch keine. Im gesamten Schloss befand sich nicht ein einziges Bett. Stattdessen kamen die Besucher morgens hierher und fuhren abends wieder nach Hause. Dabei verzeichnete das Schlösschen durchaus auch prominente Gäste. Atatürk beispielsweise besuchte Küçüksu immer wieder, um hier zu arbeiten.
Seit den 1980er-Jahren ist das Schlösschen ein Museum. Es hat mit Ausnahme von Montag und Donnerstag täglich zwischen 9 und 17 Uhr geöffnet.
Maslak Palast
Der Maslak Palast ist ein Gebäudekomplex, zu dem der Königspalast, ein Empfangsgebäude, ein Zeltpalast, ein Pavillon mit den privaten Gemächern des Sultans und ein Gewächshaus gehören. Errichtet unter Sultan Mahmut II., nutzte Sultan Abdülhamit II. den Palast in erster Linie als Jagdschloss und als Ruheoase. Verglichen mit den anderen Sultanspalästen, die sich durch ihre prunkvolle Optik kennzeichnen, wirkt der Maslak Palast zurückhaltend und schlicht.
Der Maslak Palast liegt zwischen den beiden historischen Stadtteilen Istinye und Tarabya und kann täglich zwischen 9 und 17 Uhr besichtigt werden. Montags und donnerstags bleiben die Pforten jedoch geschlossen.
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