Infos und Tipps rund um einen Ausflug zum Mädchenturm
Der Mädchenturm, der auch Leanderturm genannt wird, heißt auf Türkisch Kiz Kulesi. Er steht auf einer kleinen Insel im Bosporus, nicht weit entfernt vom asiatischen Teil der Stadt. Und auch wenn der Turm vielleicht nicht zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Istanbul gehört, so zählt er doch zu den Wahrzeichen der Metropole.
In diesem Beitrag haben wir Infos und Tipps rund um einen Ausflug zum Mädchenturm zusammengetragen:
Inhalt
Was genau ist der Mädchenturm?
Der Mädchenturm ist ein alter Leuchtturm. Er steht auf einer kleinen Insel im Bosporus, die rund 200 Meter vom Ufer des asiatischen Viertels Üsküdar entfernt ist. Schon in der Antike war die Insel gebaut. In seiner heutigen Form wurde der Leuchtturm aber erst im 18. Jahrhundert errichtet.
Die Namen Mädchenturm und Leanderturm gehen auf zwei Sagen zurück, die im Verlauf der Jahrhunderte entstanden und weitererzählt wurden. Anders als in einer Moschee, einem Palast oder einem historischen Bauwerk bleibt die Besichtigung des Mädchenturms überschaubar.
Dafür machen die Kombination aus Bootsfahrt und herrlichem Ausblick den Turm zu einem beliebten Ausflugsziel.
Welche Legenden ranken sich um den Mädchenturm?
Zum Mädchenturm gibt es zwei Sagen. Die eine Geschichte handelt von der Lieblingstochter des Sultans. Einem Fluch zufolge sollte das Mädchen noch vor ihrem 18. Geburtstag durch einen Schlangenbiss sterben. Um sie zu schützen, brachte der Sultan seine Tochter deshalb auf die Insel und sperrte sie in den Turm.
An ihrem 18. Geburtstag machte sich der Sultan dann auf den Weg und überreichte seiner Tochter als Geschenk einen Korb mit exotischen Früchten. Doch in dem Korb versteckte sich eine Schlange. Diese biss die Tochter, die daraufhin in den Armen ihres Vaters starb. Nach dieser Sage wird der Leuchtturm Mädchenturm (Kiz Kulesi) genannt.
Die andere Geschichte stammt aus der Zeit des Byzantinischen Reiches und handelt von Leander. Eigentlich spielte die Geschichte gar nicht am Bosporus, sondern in den Dardanellen. Um sie nach Europa zu bringen, wurde die Handlung aber im Laufe der Zeit einfach an den Bosporus verlegt.
Der Überlieferung nach soll Leander jedenfalls jede Nacht durch den Hellespont zu Hero geschwommen sein. Doch eines Nachts erlosch die Fackel, die ihm den Weg zu seiner Geliebten wies.
Dadurch verlor Leander die Orientierung und ertrank. Nachdem Hero ihren Geliebten tot am Ufer aufgefunden hatte, warf sie sich selbst in Fluten. Auf diese Geschichte geht der Name Leanderturm zurück.
Wie komme ich zum Mädchenturm?
Organisierte Ausflüge im klassischen Sinne werden für den Mädchenturm nicht angeboten. Mit dem Boot ist die Insel aber problemlos zu erreichen. Und dabei gibt es zwei Möglichkeiten.
Auf der asiatischen Seite befindet sich die Anlegestelle der Boote in Üsükar direkt gegenüber dem Mädchenturm. Wer mit der Metro kommt, fährt bis zur Station Üsküdar und kann dann in südlicher Richtung an der Bosporus-Promenade entlang spazieren.
Der Ticketschalter steht gleich neben der Anlegestelle und ist nicht übersehen. Die Boote fahren zwischen 9.15 und 18.30 Uhr im 15-Minuten-Takt zum Mädchenturm.
Auf der europäischen Seite gibt es in Kabatas eine Anlegestelle. Sie ist nicht weit vom Dolmabahce Palast entfernt. Hier starten die Boote von 10.00 bis 18.00 Uhr zu jeder vollen Stunde.
Die Hin- und Rückfahrt mit dem Boot kostet 30 Lira. In dem Preis ist der Eintritt in den Turm enthalten. Die Öffnungszeiten, Infos zu Events und andere interessante Fakten sind auf der Webseite des Mädchenturms hinterlegt.
Was gibt es auf der kleinen Insel zu entdecken?
Das besondere Highlight am Mädchenturm ist der grandiose Ausblick auf Istanbul und den Bosporus. An der Spitze gibt es eine Aussichtsplattform, die den Turm einmal komplett umrundet.
Während der Blick im Norden bis zur ersten Bosporusbrücke reicht, ist im Süden das Marmarameer zu sehen. Nach Westen hin eröffnet sich ein Panorama über die Altstadt von Istanbul mit der Hagia Sophia, der Blauen Moschee, dem Topkapi Palast und der Einfahrt ins Goldene Horn.
An der Turmspitze findet sich auch ein Café. Hier kann sich der Besucher einen Tee oder Kaffee bestellen, die vorbeifahrenden Schiffe beobachten und die schöne Aussicht genießen. Im Erdgeschoss gibt es noch ein Restaurant.
Auf seiner Speisekarte stehen neben internationalen Speisen vor allem typische Gerichte aus der türkischen Küche. Preislich liegt das Restaurant im oberen Segment, was wohl hauptsächlich der Lage geschuldet ist.
Was bietet die nähere Umgebung noch?
Vor oder nach dem Ausflug auf die Mädcheninsel bietet es sich an, in ein Café an der Uferpromenade einzukehren und den Anblick des Mädchenturms bei einem Glas Tee oder einer Tasse Kaffee zu genießen.
Zurück von der Insel, lohnt sich ein Streifzug durch den Stadtteil Kadiköy. Die Buslinie 2 fährt von der Haltestelle Kiz Kulesi bis zur Haltestelle Harem am Haydarpasa Bahnhof.
Hier gibt es Restaurants, Bars, Teegärten, einen Markt und viele kleine Geschäfte. Nach dem Bummel kann der Besucher eine Fähre vom Haydarpasa Bahnhof zur Galatabrücke nehmen, um auf die europäische Seite und in die Istanbuler Altstadt zurückzukehren.
Hat der Besucher seine Tour in Kabatas gestartet, kann er sich den Dolmabahce Palast anschauen. Er liegt nicht weit von der Anlegestelle der Boote entfernt und macht als frührer Sultanspalast mächtig Eindruck.
Fazit
Der Mädchenturm ist sicherlich kein Ausflugsziel, das den ganzen Tag füllen kann. Aber allein wegen der Aussicht vom Turm lohnt sich ein Besuch. Und so wie eine Bootstour zu einem Aufenthalt in Istanbul dazugehört, sollte auch die asiatische Seite ein Programmpunkt sein.
Beides lässt sich mit einem Ausflug zum Mädchenturm prima kombinieren. Wenn dann noch der Sonnenuntergang den Himmel über dem Bosporus in ein buntes Farbenspiel taucht, könnte ein Tag in Istanbul kaum schöner ausklingen.
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